Seit einer Weile darf ich, wie viele andere Personen, meine Arbeit aus dem Homeoffice erledigen. In meinem Kopf schien es, als wäre das aber nur für eine kurze Zeit. Die Zahlen würden wieder sinken. Alle möglichen Veranstaltungen und Begegnungsstätten sind ja zu oder verboten, oder nur sehr sehr beschränkt möglich. Angeblich soll das ja gegen Corona helfen.
Somit habe ich mein Bahn-Abo-Ticket weiter laufen lassen, um das in sehr naher und absehbarer Zeit gleich wieder problemlos nutzen zu können, um damit meinen Arbeitsweg zu bewältigen.
Die Corona-Zahlen blieben aber von den Maßnahmen unbeeindruckt.
Man kann sich wohl scheinbar auch gut in Schulen, an Arbeitsplätzen, in Supermärkten, in Zügen und Bussen, zu Hause, und dergleichen, wo man derzeit noch ohne weiteres anderen Menschen über den Weg laufen kann, anstecken…
Jedenfalls hieß es dann: Impfstoffe stehen bereit.
Wieder scheint es, dass die Zahlen also bald sinken, und es dann wieder auf Arbeit geht.
Aber irgendwie geht es da auch nicht voran…
Also dachte ich mir, gibst du die Fahrkarte für's erste zurück, und holst dir dann eine neue, wenn es wieder los geht. Bekommst ein wenig Geld zurück, und kannst davon ein paar andere Fahrten machen.
Dementsprechend bin ich zum Bahnhof und da zum Service-Punkt der Deutschen Bahn. Die Dame am Schalter konnte und wollte aber gar nichts machen, und verwies nur auf den Abo-Service der DB. Corona-bedingt gäbe es wohl auch nichts, aber vielleicht könnte ich ja Glück am Telefon haben…
Im Internet fand ich dann auch die passende Webseite:
https://www.bahn.de/p/view/angebot/pendler/abo/abocenteronline.shtml#/
(Und auch ein paar Deutsche Bahn Kunden Anfragen an die DB mit ähnlichem Anliegen, und der Aussage, dass es da nichts extra gibt. Und man maximal persönliches Glück an der Hotline hat…)
Mein Glück habe ich erst einmal mit der EMail versucht. Ein klein wenig die Situation schildern, und hoffen, dass es da vielleicht doch etwas Kulanz gibt. Corona ist ja schon ein kleiner Sonderfall.
Aber nein, für die Deutsche Bahn ist das natürlich kein Grund für eine Ausnahme oder Kulanz oder irgendwas, was dem Kunden entgegen kommen könnte.
vielen Dank für Ihre E-Mail.
ESchade, dass Sie das Abonnement nicht weiter in Anspruch nehmen. Ihren Abo-Vertrag werden wir zum 30.04.2021 kündigen und bedanken uns bei Ihnen, dass Sie das Abonnement genutzt haben. Eine Sonderkündigungsregelung gibt es aufgrund der Corona-Krise nicht. Ihre Kündigungsbestätigung finden Sie im Anhang.
Vielleicht dürfen wir Sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder als Abonnent begrüßen.
…
P.S.: Wir finden: Mit uns sollen Sie nicht nur eine Fahrkarte sondern auch ausgezeichneten Kundenservice abonnieren! Ihre Meinung ist uns wichtig – Bewerten Sie deshalb hier unsere Dienstleistungen. Vielen Dank!
(Ich sehe keinen Anhang, nirgends 🤔)
Von den 6 Wochen Kündigungsfrist habe ich natürlich auch erst von der Dame am Schalter erfahren. Ansonsten steht schön aufgeführt:
Ab dem 3. Monat kostenfrei monatlich kündbar
(Auf dem Kauf-Beleg, den ich am Schalter erhalten habe (weil, verkaufen kann man Dinge ja super einfach und sofort… Aber zurück nehmen, ist ja eine ganz andere Stelle…), auf dem Schriftstück steht auch nichts der Frist.)
Heißt für mich, dass ich jeden Monat kündigen kann. Ein Monat hat bei mir keine 6 Wochen.
Einzig bei der automatischen Verlängerung des Abos um ein weiteres Jahr, dort ist eine 6 Wochen Frist vermerkt. Und könnte ich an der Stelle auch einsehen.
Aber in solchen Ausnahmesituationen…
Und dann auch noch bei Stammkunden…
Sich dann auch noch mit "ausgezeichneten Kundenservice" schmücken…
… wenn ich da an die vielen Male denke, wo die Bahn einfach so ausgefallen ist, oder Verspätung hatte. Als Pendler ist man da der Gelackmeierte, da man ohne Zugbindung auch Null an Gegenleistung oder Gewährleistung bekommt.
Pech.
Aber selber mit einer normalen Fahrkarte kommt einfach "höhere Gewalt" mit ins Spiel, dann kann die Bahn nichts dafür, und muss sich entsprechend auch nicht mit dir abgeben, ähm, weiter um dich kümmern.
Leider hat die DB weiterhin ihr Monopol, weswegen ich hin und wieder auf sie zurückgreifen muss. (Wobei ich ja meist auch zufrieden war, und von A nach B kam.) Vielleicht darf ich ja später im Homeoffice bleiben. Das hätte dann auch noch andere Vorteil 😎
Nachtrag:
Nach fast 3 Wochen fast täglichem Nachfragen kamen endlich Antworten.
Widersprüchlich.
Natürlich.
Die eine sagt: Alles Bestens:
"Es ist alles in Ordnung. Ihre Kündigung ist aktiv, die Rückerstattung erfolgt automatisch."
Die andere etwas anders, wie:
"Und wir haben Ihnen die Kündigungsmodalitäten, wie sie die Beförderungsbedingungen vorsehen, in unserem Schreiben vom 15.03.2021 aufgezeigt. Ein Versäumnis können wir nicht erkennen."
Natürlich versäumt die Bahn nie etwas…
Am Ende der Mail lässt sich ein Link finden:
http://www.bahn.de/p/view/home/agb/agb_zeitkarten.shtml
"Uns ist bewusst, dass es persönliche Gründe geben kann, die die
Einhaltung der Rückgabefrist verzögern. Aus diesem Grund haben wir bis
zur tatsächlichen Abbuchung von zurückzugebenden Fahrkarten aus Kulanz
eine Karenz bis zum 05.05.2021 eingeräumt."
Es wäre ja nett gewesen, wenn man das vor 3 Wochen einfach schon mal kommunizieren gekonnt hätte.
"Unsere Kunden können von uns selbstverständlich die rechtzeitige Änderung und Lieferung Ihrer Fahrkarten oder die Durchführung der Kündigung zum gewünschten Termin erwarten. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns auch auf die Termineinhaltung unserer Kunden verlassen können müssen. Bei verspäteter Rückgabe kann eine gültige Fahrkarte grundsätzlich noch benutzt werden."
Termineinhaltung - verlassen - Deutsche Bahn.
Uff…
"Wir bedauern sehr, Ihnen keine erfreulichere Nachricht geben zu können."
Vielleicht einfach mal versuchen, die Fragen zu lesen, verstehen, und vor allem:
Rechtzeitig und Zeitnah zu antworten.
Das wäre doch schon mal erfreulich gewesen.
"Uns bleibt nur die Bitte um Ihr Verständnis."
Ach? Und was ist mit den Kunden, die um Verständnis und Kulanz und dergleichen fragen?
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